eines Tages kam meine Mitbewohnerin mit einem Zeitungsartikel nach Hause, in welchem von einem Osterlamm die Rede war, welches bis zur schlachtreife auf einem Biobauernhof gelassen werden kann, sofern der Gewinner keine Unterstellmöglichkeiten hat. Gewinner? Ahhh, man soll zum Thema Frühlingserwachen etwas basteln, fotografieren, malen oder irgendwie so. Der Knackpunkt? Nur noch 4 Tage Zeit. Aber eins war sicher, wir müssen das Schaf retten!
Extrem Brainstorming über Nacht und am nächsten Tag wurde die Küche zur Bastelstube.
Am Ende kam folgendes Ergebnis heraus:
Liebes Blitzpunkt- und liebes Toyota-Autohaus-Team, liebe Chemnitzer,
sicherlich habt ihr den bitteren Winter genauso satt wie wir. Zwischen Schneematsch, Eis und Kälte wollen so gar keine Frühlingsgefühle aufkommen.
Da in Chemnitz viele Häuser abgerissen wurden, klaffen zudem zahlreiche Lücken im Stadtbild. An vielen Stellen findet man dann große Wiesen, die teilweise sogar umzäunt sind, aber völlig ungenutzt bleiben. Wir schlagen vor, all diese Freiflächen mit kleinen Schafherden zu besiedeln. Sie sind die idealen Frühlingsboten für Chemnitz: Der Anblick der Lämmchen, die freudig über die Wiese springen, wird wieder Bewegung und Leben in unsere Stadt bringen. Spätestens wenn aus allen Ecken das liebliche „Mäh“ ertönt, wird nicht nur in den Herzen der Chemnitzer die Sonne aufgehen.
Und wenn der nächste kalte Winter kommt, haben wir genug Wolle, um uns kuschlig warm einzupacken.
Für unser Modell haben wir die freie Wiese neben unserem Unigebäude in der Wilhelm-Raabe-Straße ausgewählt. Aber keine Sorge - im Falle eines Gewinns wollen wir unser Osterlämmchen natürlich nicht mitten in der Stadt unterbringen. Es kann sich dann auf ein glückliches Schafleben in einer kleinen Herde freuen. Und wir freuen uns auch... auf den Frühling... und das Mäh! ;)
Das Mäh
Kahl die Flächen unter dem Schnee
Beschneite kahle Bäume.
Kahl die Gebäude und Höfe.
Müde die Leute
von Kälte und Eis.
Des Winters Überdruss
Im Überfluss.
Die Leute hetzen,
den Kopf gesenkt,
Schnell gehend,
nicht hörend, nicht sehend.
Da, ein „Mäh“!
Einer horcht auf. Verschnauft.
Und bemerkt Verwunderung.
War da ein freudiger Ton?
Oder blanker Hohn?
Und wieder: „Mäh!“
Voll Freude, voll Glück.
Auch andere Leute verharren,
blicken zurück.
„Mäh, mäh!“
Wer ruft mir da zu?
Du?
Ein Schaf- wollig und trollig.
Und schick.
Und ganz ohne Frust.
„Mäh“, sagt es just
in diesem Augenblick.
Staunen und Lachen
in den Augen der Leute.
Frühlingserwachen:
Da leuchten ja Blümchen!
Und süße Düfte kreisen,
und Sonnestrahlen heißen
den Restschnee verfließen.
Und mit ihm die Hast
Und des Winters Last
Und die Leute erwachen
und lachen.
Kahle Flächen schlafen
Unter bunten Wiesen mit Schafen.
Und Glückskleeblätter sprießen-
Mäh! Den Frühling genießen!
Und unsere Belohnung: