Samstag, 4. Dezember 2010

Nacht MTBO - ein Bericht von Christin

Pleiten, Pech und Pannen beim

10. Saaletal-Nacht-MTBO

...naja, ganz so schlimm war’s nun auch wieder nicht ;-)

Am Vorabend des 1. Advent sollte es für Basti, Ronny, Isa und mich erstmalig zu einem Nacht-MTBO über 3:20 h im Score-Modus gehen. Start und Zielort war Beesenstedt nordwestlich von Halle. Wir bastelten uns die Lämpchen von MyTinySun auf die Helme und los ging die Punkte- und Postenhatz durch die Novembernacht. Auch Isa hatte diesmal einen von weltweit auf 3 Stück limitierten Kartenhaltern des Models „Siegbert deluxe“ auf dem Lenker - ich meinen Miry. Die Postenstandorte sollten diesmal mitunter ganz besondere sein - da es ein Nacht-Rennen war, standen ausschließlich weiße kleine Reflektoren mit einer Postenzange im Wald. Auch konnte man die Punkte eines „Postens“, der sich in der Gastwirtschaft „Burgblick“ in Rothenburg bei Könnern befand, durch Dart spielen aufwerten. Weitere waren ebenfalls nur durch Teamplay erreichbar. Wir entschieden uns einhellig für eine Route östlich der Saale mit hohen Postenwertigkeiten, damit für die zwei Saalequerungen incl. Fähre fahren, und wir wollten definitiv gerne Dart spielen :D

Nach dem ersten gelochten Posten, zwei kleinen „Orientierungsverhauern“ fuhren wir zur Fähre in Wettin. Dort kamen uns Basti und Ronny entgegen und teilten uns mit, dass sie sofort nach Halle ins Krankenhaus fahren, da sich Basti eine Schulterluxation zugezogen hat. „Schöne Sch...“ dachten wir -und ebenso kurzzeitig auch an Rennaufgabe.

Weiter ging‘s jedoch zum nächsten Posten. Der „Herdentrieb“ beim MTBO ist schon echt manchmal lustig - so fuhren nicht nur uns manch ein Team hinterher, obwohl wir kurz auf der falschen Fährte waren, sondern auch wir folgten allen bergauf, die an Posten 3 vorbeifuhren, obwohl wir beide meinten, den Posten 3 schon reflektiert gesehen zu haben ;-)

Danach fanden wir jedoch gut ins Rennen, kamen sehr gut mit der Dunkelheit und der Orientierung darin in Raum und Zeit zurecht, sammelten beim Dart Spielen durch das Treffen in das 13er und 7er Feld zusätzliche Punkte und radelten nach Könnern zu Posten 7 und damit Umkehrpunkt unserer Route. Dort bemerkte Isa, das sie einen Schleicher-Platten hatte. Fix aufgepumpt, die Saale überquert und straight das Start-Ziel-Gelände angesteuert. Immerhin hatten wir noch gute 1:20 h Zeit, um innerhalb der vorgegeben Wettkampfzeit zu bleiben. Posten 10, der an einem Felsen im Saaletal liegen sollte, nahmen wir jedoch noch mit. Für mich als Kletterin der kreativste und attraktivste Posten, den wir ansteuerten, denn man musste über einen Pfad einen steilen Hang hochrennen und mittels halber Räuberleiter den am Felsen angebrachten Posten lochen.

Irgendwie habe ich es richtig genossen wie der Raureif und Schnee im Scheinwerferlicht funkelten, den tollen orangefarbenen Mond, die Ruhe in der Nacht und das Durchzirkeln mit dem MTB durch die gefrorenen Längsrillen auf den Feldwegen hat auch gefetzt. Isa sah einige Feldhasen und ich Pferde.

Wir hatten Spaß!!! ...bis zu dem Zeitpunkt, als wir ein zweites Mal nachpumpten, mir in Kloschwitz ca. 3 km vor dem Ziel die Beleuchtung ausging, Isa‘s Tacho ebenso, wir nochmal nachpumpten, bis wir uns 5 min später, da überhaupt keine Luft mehr in Isas Vorderreifen war, dazu entschlossen, in das Tubeless-System einen Schlauch einzuziehen. Da standen wir nun - zugegebenermaßen auf einem ziemlich coolen Singeltrail am Saalehang - in der klirrend kalten Novembernacht umgeben von Stockfinsternis und die Nerven waren blank! Mehr schlecht als recht entfernten wir den Mantel, behoben halt den Platten durch konventionelle Methoden ;-) ...sagten uns, dass wir gesund sind, keinen Sturz hatten, sondern uns lediglich technische Defekte aus dem Rennen warfen. Weiter ging‘s gen Ziel. Die Zeit rannte uns ja echt davon! Dort wurden wir mit leckerem Tee und Stollen empfangen und freuten uns gemeinsam über die Erlebnisse und Erfahrungen, die wir in den 3:41 h gesammelt haben. Wir hatten insgesamt 170 +20 Zusatzpunkte auf der Lochkarte, was wir nach wie vor klasse finden - die gingen aber eben leider fast alle aufgrund des massiven Punkteabzugs wegen Zeitüberschreitung drauf

Bis auf die Dinge, die nicht so gut liefen, hat das Rennen echt gefetzt. Eigentlich fast schade, dass es in Deutschland nur 1 Mal im Jahr die Möglichkeit zu einem Nacht-MTBO gibt. Nächstes Jahr sind wir sicher wieder mit von der Partie und hoffen, dass sich der Organisator nicht solche Posten auf der Saaleinsel z.B. einfallen lässt;-)

Ein Bild von uns findet man auf der offiziellen deutschen MTBO-Seite

PS: Respekt an Falk Wenzel, dem Organisator, denn die Wettkampfkarten, die Lochkarten und Postenbeschreibungen waren wirklich liebevoll präpariert!

Anmerkung der Redaktion: Christin, du solltest einen "Gastzugang" bekommen, dann dauerts nicht immer so lang bis ich den Bericht mal online gestellt habe ;-)

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