Montag, 31. August 2009

Alpencross Tag 3: Schneeberghütte - Stettiner Hütte

Nach meiner ersten Hüttenübernachtung im Hüttenschlafsack stand heute -von den Höhenmetern gesehen- unsere Königsetappe an. Wir holten unsere Räder aus dem Bunker und machten uns zusammen mit einem weiteren Biker startklar. Dieser hatte wohl ein Problem mit dem Bremsen, was aber keins war. Und wir ersparten ihm den Gang in ein Radgeschäft (mehr sag ich an dieser Stelle nicht). In der Abfahrt haben wir uns dann getrennt, da wir mal wieder zu viel angezogen hatten und einen kurzen "Entkleidungsstop" einlegen mussten. Die Abfahrt war super, bis wir auf Asphalt kamen :-) Aber selbst dann machte es wegen der hohen Geschwindigkeit trotzdem noch Spaß! Wir fuhren durch Rabenstein (ich erinnerte mich an das Heavy 24h Rennen...) nach Moos in Passeier. Von dort an ging es wieder langsam bergauf in Richtung Pfelders, zur Lazinsalm. Dort trafen wir beim Mittagessen sogar Leute aus der Heimat, d.h. aus meiner Heimat ;-) Unsere Tischnachbarn konnten es nicht fassen, dass wir zu zweit über die Alpen radeln. "...So ganz allein, zwei Mädels? Nur mit Karte, kein GPS? Was macht ihr denn wenn ihr nen Defekt habt?" - Nach Aufklärungsarbeit, dass wir zwar Mädels sind aber trotzdem einen Platten reparieren können und auch sonst alles passieren dürfte bis auf nen Rahmenbruch, weil wir Werkzeug und Ersatzteile dabei haben, sollten wir die Fahnen der starken deutschen Frauen hoch halten [...]. Nach leckerem Kaiserschmarrn bzw. leckerer italienischer Pasta machten wir uns an die 1000hm Schiebepassage - auf zum Eisjöchl! Der erste Teil war bergab vielleicht fahrbar - ohne Vorbelastung und 7-8kg Rucksack vielleicht auch bergauf, aber wir quatschten lieber und schoben genüsslich den Berg hinauf. Zwischendrinn konnten wir auch so mal fahren, vorrausgesetzt der 1m breite Wegstreifen und der Abhang auf der rechten Seite, welcher einen Abrutsch von bestimmt 200hm am Stück bringt (Tendenz natürlich steigend), stört nicht... Anschließend ging es im richtig steilem Zick-Zack mit riesigen Felsstufen auf eine - ich nenns jetzt mal - Hochebene. Dort kann man auch hin und wieder mal ein paar Meter fahren. Irgendwann dachten wir dass wir bald oben sind, doch als wir um eine Kurve kamen und die Stettiner Hütte geschätzte 400m höher zum ersten Mal vor die Augen bekamen waren alle Hoffnungen dahin. Allerdings ging dieses letzte Stück gefühlt viel besser und schneller als gedacht. Oben angekommen gabs erstmal einen Bergschnapps von ein paar Südtiroler Jungs, mit denen und noch einem Pärchen wir uns zwar das Lager teilten, aber von niemanden was mit bekamen, da die anderen echt sehr leise waren! Aber erstmal noch eine lustige Sache, damit wir in der zeitlichen Reihenfolge bleiben: Christin fragte in der Hütte nach einer Unterstellmöglichkeit für unsere Räder - es hieß "unten in dem Raum wo die Tür offen ist". Gut, den Raum wo die Tür offen ist meinten wir schon gesehen zu haben. Doch als wir da hinein guckten stellten wir fest dass dort die Kläranlage sein musste und das "Kack-Auffang-Becken" quoll mehr als über. Räder hier rein? Ich konnt nicht mehr vor Lachen und wir haben erstmal alles was Geruch annehmen könnte (Trinkflasche, Kartenhalter, Satteltasche...) abmontiert. Das ging bei mir recht schnell und ich hab mein Rad schweren Herzens neben den Kackhaufen gestellt. Als ich wieder raus kam bemerkte ich schon die alten Männer auf der Terasse die uns grinsend beobachteten. Es wurden immer mehr Zuschauer und das Gelächter wurde größer. Auf dem Weg nach oben sahen wir eine Garage mit TÜR OFFEN, direkt unter der Gaststätte - da fiel bei uns der Groschen. Schnell und laut lachend befreiten wir unsere Räder aus dem übel riechenden Kackraum und brachten sie in den Heizungskeller... wo sie auch hin gehörten...

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